Der VW Bulli bzw. Transporter hatte gerade erst die Welt revolutioniert - doch seine eher runde Bauweise und vor allem die Tatsache, das der Motor Platz-raubend im Heck untergebracht war, liess so manchen gewerblichen Kunden zögern. Ein "Vollblut"-Transporter, hauptsächlich für den Gewerbekunden bestimmt, musste her. Ursprünglich wollte man diesen gemeinsam mit Mercedes entwickeln - doch die Zusammenarbeit zerschlug sich. Mercedes brachte letztendlich den legendären T1 auf den Markt und VW stellte 1975 den "LT" vor. Dabei steht LT simpel für "Lasten-Transporter", die Bezeichnung "28" für ein zulässiges Gesamtgewicht von 2,8 Tonnen und die "35" entsprechend für 3,5 Tonnen.

Der LT hatte nicht nur einen braven und belanglosen Namen, er sah auch brav und belanglos aus. Und obwohl er ein Verkaufsschlager für die Wolfsburger wurde, man ihn in den 80er und 90ern gefühlt auf jeder Baustelle, jeder Ladezone und in jeder Land-Feuerwehr sah - so richtig bewusst wurde ein VW LT im typischen Bewusstsein des Otto-Normalverbrauchers nie. Das änderte sich erst, als sich der kompakte LT immer mehr als Wohnmobil durchsetzte.

Sowohl Herpa als auch Wiking sprangen im 1:87 Modellbereich schnell auf den LT auf. Während Wiking es beim kurzen Transporter und Bus (mit rundum-Verglasung) mit Flach- und Hochdach beliess, brachte man bei Herpa auch eine Pritsche-Plane, Pritsche-Koffer und eine Dreifenster-Version (z.B. als Feuerwehr-Fahrzeug) auf den Markt. Die Qualität beider Modelle war damals erstaunlich vergleichbar.

Während die erste Generation des VW LT im Original in der verschiedensten Versionen und nach einem Facelift 1992 noch bis 1996 gebaut wurde, ist der LT 28 als 1:87 Pendant noch bis heute auf tausenden Modellbahnanlagen, Dioramen und in Sammlungen vertreten. Und für die Freunde des kleinen LT bietet Modellautoland.com im März 2022 ein besonderes Highlight: Eine Sammlung aus 40 verschiedenen LT, alle aus dem Hause Herpa. Wie immer: Bis der Vorrat reicht...